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Lesenswert!

Edith Gartmann
"Schongebiet"

 

96 Seiten Seiten, gebunden
Edition Bücherlese
ISBN 978-3-906907-65-9

Edith Gartmann ist im Safiental aufgewachsen und lebt heute in Basel. In diesem Herbst ist ihr erstes Buch „Schongebiet“ in der Edition Bücherlese erschienen.

 

Die Edition Bücherlese ist in den letzten Jahren mit sehr interessanten Büchern aufgefallen. „Schongebiet“ gehört in diese Reihe.

 

Edith Gartmann erzählt von einer Kindheit im Safiental, eine so bezaubernde wie berührende Geschichte über eine Familie, die sich ins Schweigen flüchtet – und über die Kraft von Sprache und Fantasie.

 

Die 10-jährige Lisa lebt mit ihrem Bruder Paul und Mama und Papa zusammen und den Geschichten von Grossvater und Grossmutter. Aber noch lieber liest sie, die Bücher aus der Kantonsbibliotheks-kiste sind ihr grösster Schatz. Eines Tages findet sie auf der Suche nach einem Schmuckkästchen Briefe, versteckt ganz hinten im Stubenschrank. Die Briefe offenbaren ein Familiengeheimnis. In der Familie wird viel geschwiegen und Fragen bleiben oft unbeantwortet. Lisa schreibt darum ihre heiklen Fragen auf kleine Zettel und legt sie in ein Schluckkästchen, ein ehemaliges Schmuckkästchen.

 

Edith Gartmann erzählt in knapper Sprache von einem Leben in Kargheit und Abgeschiedenheit. Ihre Sprache braucht nicht viele Worte, um Bilder in grosser Zahl entstehen zu lassen, zum Beispiel: „Niemand im Tal kann schwimmen. Wozu denn auch schwimmen, hier gibt es nur steile Bäche und den Stausee, und in den geht man nicht zum Schwimmen. In den geht nur hinein, wer nicht mehr mag“, sagt Mutter. „Aber ich, ich werde schwimmen lernen“, sagt Lisa.

 

Das Buch hat folgerichtig nicht mal 100 Seiten, die knappe Geschichte hallt trotzdem lange nach und begleitet die Leserin, den Leser durch die nächsten Tage, Woche und Monate, fast so, wie wenn man ein ziemlich dickes Buch gelesen hätte.

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