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Nicht von hier

Margrit Cantieni

Nicht von hier

Alinda ist Bäuerin auf einem Hof hoch in den Bergen, Mutter von zwei Kindern im Schulalter, ihr Mann starb an seiner Asthmaerkrankung. Heute würde Alinda von diversen Institutionen und Einrichtungen unterstützt, erhielte eine Witwenrente und für Kinder die nötige Unterstützung, zusammen mit Betriebshelfern könnte Alinda ihren Bauernhof weiter führen, die Familie könnte ihr bisheriges Leben weiterleben.

Alinda lebt aber nicht heute, „Nicht von hier“ erzählt ihre Geschichte und spielt im Herbst 1947 in Nalda, einem Bergdorf in den Bündner Bergen. Alinda ist in Nalda geboren, aufgewachsen und lebt schon immer in Nalda. Ihr Mann stammt aus dem Bündner Oberland, mit ihrer Heirat verliert sie ihr Bürgerinnenrecht in Nalda. Und Mitte des letzten Jahrhunderts ist der Bürgerinnenort viel wichtiger als heute. Die Bürgergemeinden mussten ihre Bürgerinnen und Bürger finanziell unterstützen.

Als Witwe droht Alinda die Abschiebung in den weit entfernten Heimatort ihres Ehemannes. Sie steht unter grossem Druck, will auf keinen Fall unter Vormundschaft gestellt und abgeschoben werden. Was in diesen Jahren üblich war, wenn Kirche und Behörden mit Argusaugen auf alleinstehende Mütter schauten. Zudem macht der Gemeindepräsident Alinda Avancen, bietet ihr die Heirat an, weil eine Frau nicht alleine einen Bauernhof führen und das Leben meistern kann, zudem noch zwei Kinder grossziehen. Alinda wehrt die Versuche ab.

Hilfe erhält Alinda von ihrem Bruder Florentin, er arbeitet in St. Moritz in den grossen Hotels, möchte seiner Freundin zwecks Ausbildung nach London folgen. Florentin unterstützt Alinda, steht ihr in ihrer Trauer bei und übernimmt Arbeiten auf dem Hof, obwohl er viel lieber die grosse weite Welt kennenlernen möchte.

Margrit Cantieni, geboren 1964, aufgewachsen in Lenzerheide, hat mit ihrem Buch „Nicht von hier“ einen bewegenden Roman geschrieben, inspiriert vom Leben ihrer Grossmütter. Das Buch beschreibt eindrücklich das Leben von Frauen und Männern in Zeiten, als es noch üblich war, Frauen jegliche Selbstständigkeit abzusprechen.

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