
Lesenswert!
Nicolas Rhyner
Graffenrieds Gründung
256 Seiten, gebunden
Zytglogge Verlag
ISBN 978-3-7296-5190-6
Im September 1710, nach achtwöchiger Seereise, betritt der Berner Patrizier Christoph von Graffenried amerikanischen Boden. Virginia kam in der Ferne als schmales schwarzes Band in Sicht. Auf dem Schiffsmast der «Berna» wehte jetzt der Berner Bär. Im Frachtraum seines Schiffes bringt er Untertanen aus Bern mit, vornehmlich Wiedertäufer und verarmte Bauern aus dem Simmental, mit denen er wenig später die Stadt New Bern gründet. Dabei waren auch deutsche Glaubensbrüder und -schwestern aus der Pfalz. Diese waren im Auftrag der Königin Anne in England mit dabei. London war von Flüchtlingen überschwemmt. Graffenried sollte mit diesen Leuten in der englischen Provinz Carolina eine Siedlung gründen. Dafür erhielt er die Rechte zur Ausbeutung von Silberminen. – Das Unterfangen gestaltete sich, fern von Englands Machteinflüssen, alles andere als einfach. Der Kampf um Land und Bodenschätze war in vollem Gang. Die Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern waren für die neuen Siedler unvermeidlich und grausam. Graffenried kam ins Spannungsfeld der geldgierigen Einwanderer einerseits und der tragischen Geschichte der Ureinwohner. Bei der Erkundung von Silberminen und Siedlungsplätzen geriet er selber in Gefangenschaft. Abenteuer und Korruption bekam er hautnah zu spüren. Die Verantwortung für seine Leute macht seine Persönlichkeit aus. Heute wird er als Gründer von New Bern im Staat North Carolina wahrgenommen und geehrt.
Der Autor Nicolas Rhyner, geboren 1953, schuf mit dem historischen Roman ein besonderes Denkmal für seinen Urahn Chrisoph von Graffenried, dessen Absturz als Schweizer Unternehmer und späteren Gründers der Stadt New Bern.
Empfohlen von Elisabeth Bardill.